Bandon

10.07.1995 20.30 Uhr
Nachdem es gestern etwas über 90 Kilometer waren, waren es heute „nur“ 80 Kilometer. Ich bin gestern Abend todmüde ins Zelt gefallen und heute erst um 7 30 Uhr aufgewacht. Es war kalt und das Zelt innen nass. Aber der Himmel war wolkenlos.

Ich bin dann gegen 8 30 Uhr losgefahren und es war die Hölle. Abgesehen von den heute nervtötenden Steigungen, war auch die Landschaft nicht sonderlich reizvoll. In Coos Bayl habe ich dann in Deutschland angerufen (um 10.15 Uhr). 36 Grad hat es in Deutschland. Kurz darauf ist „es“ dann passiert. Kurz hinter Winchester. PLATTFUSS. Ich hatte zwei Metallsplitter im Mantel stecken (sieht nach Sabotage aus), aber „nur“ 1 Loch. Außerdem bemerkte ich voller Entsetzen dass der Mantel abgefahren ist. Ich habe den Schlauch geflickt (1 Stunde).

Dann bin ich vorsichtig eiernd die 7-Devils-Road hochgefahren. Was für Steigungen! Was für ein Kahlschlag im Wald! Gegen 14.30 Uhr war ich dann hier. Nette kleine Jugendherberge mit angrenzendem Bistro. Ich habe die Mäntel von Vorder- und Hinterrad getauscht. Ich hoffe, dass ich morgen in Port Orford einen Fahrradladen finden werde. Ansonsten muss ich auch den übermorgigen Tag bis Brookings durchstehen.

Ich sitze gerade am Hafen der Old Town und könnte tausende Fotos vom roten Sonnenuntergang hinter einem kleinen Leuchtturm machen. Ich habe heute wieder einige Postkarten und einen Brief geschrieben. Außerdem habe ich einen feinen Salat im Bistro gegessen. Hinten in den Bergen ist es ziemlich wolkig. Naja morgen sind ja nur 60 Kilometer, wenn alles gut geht.