Victoria - Hafen

28.06.1995, 20.30 Uhr

Am liebsten hätte ich gerade den ganzen Laden leer gekauft. Also muss ich morgen falls die Post schon offen ist ein Päckchen nach Hause schicken.

Auf der Fähre war es noch ganz schön. Man kommt halt alleine mit Tausenden von Leuten ins Gespräch: ob der Vertreter von Thyssen für Northwest America, die zwei Schwestern mit Kindern die von einem Familientreffen in Nevada kommen, der Amerikaner vor dem Parlamentsgebäude in Victoria. Wenn es auch nur Smalltalk ist, aber irgendwie macht es Spaß. Übrigens schmeckt das kanadische Bier gar nicht so schlecht.

Meine sonnenverwöhnte Haut spannt ein bisschen. Kein Wunder bei diesem paradiesischen Wetter. Leider konnte ich keine Wale beobachten, dafür ganz kurz zwei Delphine. Die Jugendherberge ist relativ okay. Ist ja nur für eine Nacht und ich glaube heute werde ich gut schlafen.

MS Royal Victorian

28.06.1995, 16.00 Uhr

Wir haben vor drei Stunden in Seattle abgelegt. Zurück blieb ein fantastischer Blick vom Meer auf die Skyline. Ich sitze entgegen den meisten anderen an Bord fast die ganze Zeit draußen in der Sonne. Immer auf der Suche nach einer halbwegs windgeschützten Stelle.

Leider ist es zu diesig, als dass ich Bilder vom Olympic National Park machen könnte. Aber ich hoffe ja darauf noch ein paar Wale zu sehen. Ich weiß immer noch nicht, ob ich noch ein paar Sachen einkaufen und dann ein Päckchen nach Deutschland schicken soll. Naja mal schauen bei so viel "Victoria".


Seattle - Jugendherberge

28.06.1995, 11.00 Uhr

Habe die Gas-Kartusche bekommen. Trinke jetzt meinen letzten Kaffee hier, bevor ich an den Hafen runter fahre.

Seattle - Jugendherberge

28.06.1995, 08.45 Uhr

Meine letzte Nacht hier war sehr unruhig. Über mir lag jemand und hat geschnarcht ohne Ende. Habe gerade telefonisch meine Jugendherberge in San Francisco vom 24. bis 26. Juli reserviert. Ich war gestern Mittag noch ein bisschen einkaufen. Habe allerdings keine Gas-Kartusche bekommen, da muss ich nachher nochmal schauen.

Gestern war ich außerdem im Omni-Dome (3D Kino) in einem Film über den Mount St. Helens. Nach dem Lebensmittel kaufen war ich ein T-Shirt kaufen und wurde von einem Saarländer bedient. Sachen gibt´s!

Abends war ich mit den Österreicherinnen wieder am Hafen und nach Sonnenuntergang noch eine Stunde hier im Aufenthaltsraum. Heute Morgen habe ich mit einem amerikanischen Jungen gesprochen, der zu einer 15-köpfigen Radgruppe gehört, die in neun Wochen quer durch die USA fahren werden: 3600 Meilen.

Nach wie vor schönes Wetter! Nachtrag zu gestern Morgen: Kaffee getrunken im Market Place in einem französischen Restaurant mit Ausblick aufs Meer.