Bodega Bay

19.07.1995 19.30 Uh

Oh Oh!!!! War ich gestern geschafft. Nachdem es vorgestern 100 Kilometer waren, waren es gestern 115 Kilometer.

Der Campingplatz war echt klein und auf der Hiker-Biker-Ecke gab es gerade mal zwei ebene Stellflächen. Aber ich war wieder allein. Naja, nicht ganz. Als ich vom Strand, es schien für ca. eineinhalb Stunden die Sonne, zurückkam, hörte ich jemanden auf Deutsch fluchen. Es war wie sich später herausstellte, Harald der Lehrer aus Bonn und seine holländische Partnerin Luise. Wir tranken dann Wein, Tee und Suppe und aßen uns gegenseitig die Vorräte weg.

Gegen 22 Uhr ging ich fröstelnd ins Bett. In der Nacht war es allerdings gar nicht so kalt.

Gegen halb 9 Uhr heute Morgen fuhr ich los. Neblig aber nicht kalt es war ziemlich hügelig. Ach fast hätte ich es vergessen. Ich habe gestern direkt in der Jugendherberge in Sausalito angerufen und entgegen der Aussage des 1-800-Dienstes haben sie noch einen Platz frei. Prima! Heute war ich für eine halbe Stunde an einem der vielen Strände kurz vor Bodega Bay.

Gegen halb 1 Uhr war ich hier … todmüde. Konnte aber nicht richtig schlafen. Also ging ich einkaufen und habe dann gegessen. Danach lief ich zum Hafen, um nach Linda und Dave und ihrer „Spirit“ zu suchen. Sie waren allerdings nicht auf dem Schiff und so hinterließ ich eine Nachricht. Als ich hierher zurück kam waren Kip und ein paar andere auf dem Hiker-Biker-Platz. Morgen werde ich mit ihm bis nach Stinson Beach fahren (wahrscheinlich).

Nun noch ein paar Gedanken, die ich seit Tagen mit mir herumschleppe. Ich hätte kein besseres Buch finden können als das „Hotel New Hampshire“. Es ist lustig und traurig, hoffnungsvoll und verzweifelt, feinfühlig und derb. Im Endeffekt spiegelt es meine Gefühlswelt wieder. So. Jetzt werde ich noch ein bisschen weiterlesen oder Postkarten schreiben.